Seminar mit Frauke Behrens und Reitsimulator Jean Paul in Futterkamp
Am 25.März setzte ich mein Fortbildungswochenende zum Thema "Sitzschulung" in Futterkamp fort. Frauke Behrens, ihre Assistentin und ihr Reitsimulator waren extra 3,5 Stunden aus Niedersachsen angereist. Es ging um "Die Biomechanik des Reiters".
Frauke Behrens ist Physiotherapeutin, Heiltpraktikerin für Physiotherapie und Trainerin C. Mit ihrem Kentauros System sucht sie einen ganzheitlichen Ansatz im Unterricht und in der Therapie.
Ihren Reitsimualtor Jean Paul hat sie selbst entwickelt und kann seit kurzer Zeit auch mit ihm mobil für Seminare unterwegs sein. Jean Paul ist der einzige Reitsimulator dieser Art und dient zur exakten Analyse des Reitersitzes.
Am Sonntag fanden sich sechs Teilnehmerinnen ein, davon vier mit Pferd. Ich hatte Flores mitgebracht. Sie war den Vormittag in einer geräumigen Box der Lehr- und Versuchsanstalt untergebracht und somit bestens versorgt.
Der Vormittag startete mit der Vorstellungsrunde. Frauke Behrens stellte sich zunächst selbst vor und überzeugte sofort mit ihrer direkten, fröhlichen und kompetenten Art.
Danach war jede Teilnehmerin dran und berichtete über sich, sein Pferd, bekannte Schwachpunkte und Wünsche an den Tag. Frauke ging auch hier schon ganz genau auf jede einzelne Teilnehmerin ein, hinterfragte und nahm sich viel Zeit.
Anschließend ging es weiter mit Reitsimulator Jean Paul. Jede Teilnehmerin wurde von Fraukes Assistentin genau angewiesen, wie sie sich auf Jean Paul zu verhalten hat. Aufgestiegen wurde ohne Bügel von einer Leiter. Dann durften die Steigbügel aufgenommen werden und zum Schluss die Zügel. Man sollte den Blick nach vorne richten und sich nicht ablenken lassen. Und los ging es!
Es gab für Schritt, Trab und Galopp jeweils eine Eingewöhnungsrunde und dann wurde durch den Computer gemessen. Ich war sehr gespannt wie sich Jean Paul anfühlen würde.Im Schritt suchte ich etwas nach der liegenden Acht, um in die Bewegung einzufinden. Der Trab war etwas unkonfortabel und am bequemsten und autentischsten fand ich den Galopp. Etwas schwierig fand ich den richtigen Zügelkontakt zufinden. Aber es machte wirklich Spaß und war ein interessantes Erlebnis!
Nach dem Ritt auf Jean Paul bekam jeder seine Analyse, die zunächst wie böhmische Dörfer aussah. Frauke setzte sich mit jeder Teilnehmerin zusammen und erklärte die Analyse. Ich hatte Frauke zuvor über meine Skoliose informiert und die damit verbundene Schiefe und Problematik diese auszugleichen. Um so erfreuter war ich, das die Analyse ergab, das ich dieses Ausgleichen schon richtig gut perfektioniert habe. Im Schritt war alles im grünen Bereich, nur im Trab und Galopp rutschte ich mal etwas mehr nach links. Ansonsten ergab die Analyse, das ich etwas vor der Bewegung und auf den Oberschenkeln sitze und das meine rechte Hand im Trab und Galopp zeitweise etwas fest ist.
Danach ging es weiter auf der Isomatte. Gemeinsam machten wir ein paar Übungen zur Lockerung, für mehr Beweglichkeit und zur Koordinierung. Anschließend ging es zum Mittagessen.
Nach der Mittagspause kam der praktische Teil mit Pferd. Wir wurden in zwei Zweiergruppen eingeteilt. Ich war gemeinsam mit Namenspartnerin Andrea und ihrem Pferd "Wildfang" dran. Leider machte Wildfang seinem Namen alle Ehre und musste, bevor die Situation eskalierte, zunächst von Frauke zurecht gewiesen werden. Leider war es an diesem Tag nicht möglich mit Wildfang und Reiterin oben drauf zu arbeiten. Flores ließ sich glücklicherweise von dieser Unruhe nicht die Spur aus der Fassung bringen. Sie begrüßte Frauke freundlich mit ihrem Ponycharme und spielte vorbildlich mit. Frauke arbeitet bei der Sitzschulung mit Tennisbällen. Sozusagen der Vorgänger zum Franklinball. Sie sieht den Vorteil darin, das der Tennisball durch seine Festigkeit direkter einwirkt. Zunächst wurde ein Ball unter einem Gesaßknocken platziert. Der Locheffekt, wenn man ihn wegnahm, war immer wieder verblüffend.
Anschließend wurde er an der Innenseite es Oberschenkels gelegt. Auch hier war der Vorher- Nachher- Effekt sehr deutlich. Das Bein fühlte sich an, als ob eine Scheibe abgeschnitten wurde.
Zum Schluss machten wir eine Übung für die gegensätzlichen Muskelgruppen. Ich sollte nur mit Hilfe dieser Muskelarbeit, dann der Schulterdrehung und der Blickwendung den Zirkel verkleinern. Ich konnte dies mit Flores im Schritt, Trab und Galopp prima umsetzen. Auch in den Seitengängen sollte ich hier etwas austesten, was sehr gut klappte.
Zu guter Letzt zeigte mir Frauke eine Übung, um im Galopp mehr zum Sitzen zu kommen und um mehr in die Bewegung einzufinden. Hierfür sollte ich vorher abwechselnd einen Rundrücken und ein Hohlkreuz machen. Die Umsetzung danach klappte schon ganz gut, ist aber Hausaufgabe und Übungssache.
Der Tag mit Frauke und Jean Paul war super interessant und hat allen riesen Spaß gemacht! Frauke hat eine tolle, positive Art zu Unterrichten und ihre Begeisterung für dieses Thema wirkt ansteckend und motiviert zur Weiterarbeit! Danke liebe Frauke! Ich hoffe auf eineFortsetzung!